Jahreswechsel 2014/2015.. ..in Valdemossa auf Mallorca   30. 12. 2014 - 5. 1. 2015       alle Photos

Dienstag, 30. Dezember 2014: Oldenburg - Valdemossa     31. 12.  

Zum Jahreswechsel 2014 / 2015 hatte Renates Bruder Wulle alle Kaminskis nach Mallorca einge­laden. Katrin war mit Wulle per Auto schon zwei Tage vor uns über Barcelona nach Mallorca gefahren, Renate und ich flogen am 28. von Bremen aus, wäh­rend Ingo schon früher von Frankfurt gekommen war(?).

Laut erstem kurzem GPS-Tracks sind wir schon am 28. 12. um 22:35Z am Haus in Valdemossa gewesen! Also müssen wir den 29. verfaulenzt haben, denn der nächste Track ist vom 30.12.

Wulle holte uns vom Flughafen ab. Nach­dem wir in Palma gegessen hatten, brachte er uns zu einem ziemlich großen Haus in Valdemossa, das er gemietet hatte. Die Villa am "Carrer de l'Ermità Joan Mir de la Concepció" lag strategisch günstig nah am Zentrum, aber auch keine 500 m vom nächsten Wanderweg in die Berge entfernt. Wir alle fanden genügend Schlafräume, außerdem gab es ein großes Wohnzimmer und eine kleine Veranda, und es blieben sogar noch Räume ungenutzt. Auch in das Schwimmbad draußen hat sich keiner getraut ;-) Im Wohnzimmer gab es einen Kamin, und Wulle hatte Brennholz besorgt, sodaß an jedem Abend ein Feuer brennen konnte.

Am 30. wollte ich meine erste Wanderung unterneh­men, während die anderen mit Wulle im Auto ??? zur Wirkungsstätte Chopins und sonstwohin ??? fahren wollten. Ich versprach mich zu beeilen, damit ich mitfahren konnte. Wenige hundert Meter nördlich des Hauses beginnt ein trockenes Wildbachbett, das als Zugang zu mehreren Wanderwegen im Gebirge nördlich von Valdemossa dient, darunter der Camí de s'Arxiduc (Erzherzog Ludwig Salvator steht hier immer noch in sehr hohem Ansehen). So richtig schnell kam ich nicht voran, es ging doch im Mittel mit 15% Steigung bergauf. Außerdem luden einige Aussichtspunkte zum Schauen ein. So hatte ich nach knapp zwei Stunden erst 4 km Strecke, aber 600 m Höhe geschafft und die Abzweigung zum Rundweg nicht gefunden, deshalb entschloß ich mich, auf dem selben Weg zurückzugehen. Sobald ich ein Handy-Netz hatte informierte ich die Zurückgebliebenen, daß ich zu spät zurückkehren würde und daß sie ohne mich fahren sollten. So verpasste ich diese Tour und kam nach drei Stunden (bergab ging es doppelt so schnell) mit arg zerschundenen Füßen nach Hause. (Ich glaube, daß an diesem Tag mich ein junger Mann an dem Info-Häuschen am Eingang zu den Wanderwegen befragt hat. Ich vermute, auf dem Hinweg)

Und was haben die anderen gemacht?



Mittwoch, 31. Dezember 2014: Valdemossa     1. 1.     - top -

Am Morgen des 31. klingelte um halb acht mein Handy: Marc vom Pius-Hospital in Oldenburg meldete ein Problem mit dem Veri­fikati­onssys­tem. Marc sprach nicht besonders gut Deutsch, ich bekam trotz längerem Bemühen keine detail­lierte Beschreibung der Symp­tome. Musste ich mich jetzt gleich in den Flieger setzen und nach Oldenburg düsen? Nach einer gefühlten Stunde kam am anderen Ende Björn dazu:
"Wie genau äußert sich der Fehler denn?"
"Auf dem Bildschirm taucht unten so eine rote Zeile mit einer seltsamen Meldung auf!"
"Achsoooo....Dann stöpselt doch mal das Druckerkabel wieder ein!"
"Echt?...Tatsächlich, läuft wieder."
Mit einem tiefen Seufzer der Erleich­terung konn­te ich mich fürs Frühstück fertig machen. Auch Renate viel mindestens ein Stein vom Herzen.

Nach dem Mittag zogen Katrin, Ingo und ich los zu einer etwas längeren Wanderung. Wir starteten auf dem selben Weg wie ich am Vortag und begegneten dem selben jungen Mann am Info-Häuschen. Bei der großen Mehrfach-Kreuzung bogen wir aber nicht nach Osten ab wie ich am Vortag, sondern gingen geradeaus nach Norden weiter, an einer alten Wasserstelle vorbei in Richtung der Hochebene Pla des Pouet. Dort hielten wir uns nordwestlich und kamen, vorbei an schwindelerregenden Abgründen, zum Aussichtspunkt Mirador de ses Puntes. Wir hatten damit einen Kamm erreicht, und weiter ging es dann nach Osten auf einiger­maßen gleicher Höhe (ca. 850 m) mit atemberaubenden Aussichten in alle Richtungen.

   

Der nächste markante Punkt war "Sa Talaia Vella", und 350 m weiter östlich die Schutzhütte "Refugi des s'Arxiduc". Gleich darauf ging es 100 m bergab zur Kreuzung am Coll de Son Gallard, und weiter hinab, zurück zur Pla des Pouet. Von dort aus traten wir den Heimweg an auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen waren.

Nach 4½  Stunden hatten wir 8 km zurückgelegt, der höchste Punkt lag ca. 500 m über dem Start.Den Silvesterabend läuteten wir dann alle gemeinsam mit einem Fondue ein, und zu Mitternacht wurden ein paar Wunderkerzen abgefackelt.



Donnerstag, 1. Januar 2015: Valdemossa - Ermita de santissima Trinitat     2. 1.     - top -

Das GPS (obwohl ich meine, nicht dabei gewesen zu sein) sagt: man hat Can Costa an der Ma-10 und die Ermita de santissima Trinitat an dem Parallelsträßchen besucht. Die Photos stimmen mit fremden Bildern von der Ermita aus dem Internet überein, und Katrin kann sich an eine schwarze Madonna erinnern.

Waren wir an diesem Tag auch in Port de Valdemossa an der Küste, wo Wulle gerne das letzte Häuschen am Meer gekauft hätte, wenn es nicht eine halbe Million gekostet hätte?



Freitag, 2. Januar 2015: Valdemossa - Banyalbufar - Port de Canonge     3. 1.     - top -

??? War Ingo nicht mehr dabei??? Am 2. wollte Wulle uns eigentlich Banyalbufar zeigen, aber nach einer kurvenreichen Fahrt gab es im Ortes keine Parkmög­lichkeit, also fuhren wir ein Stück zurück und parkten mit Mühe außerhalb auf dem Parkplatz an der letzten Spitzkehre vor dem Ort und starteten ersatz­weise eine Wanderung - im Internet wird diese Tour als eine der schönsten auf Mallorca bezeichnet - nicht zu Unrecht, wie wir feststellten. Am Anfang geht es leicht abschüs­sig durch Kiefernwald, aber bald nähert man sich immer mehr der Steilküste und tastet sich teilweise auf rutschigem schrägem Pfad zwischen Felswand und Abgrund vorwärts. Immer wieder aber gibt es auch malerische Ausblicke auf die zerklüftete Küste. Zum Schluß verlässt man den Wald, kommt durch etwas bewohntere Gegenden, überquert eine Art Weide und ist in Port de Canonge.

Wir machten noch einen Abstecher zum Strand, bevor wir uns im Ort einen Imbiss gönnten und nach etwa einer Stunde den Rückweg auf gleicher Strecke antraten.

Wulle fuhr uns anschließend durch den Ort (woran ich mich partout nicht erinnern kann) auf der Ma-10 nach Westen bis zum Aussichtsturm "Torre des Verger", von dem aus man einen phantastischen Blick die Küste entlang und aufs Meer hat. Anschließend ging es nach Hause.



Samstag, 3. Januar 2015: Valdemossa - Galilea - Palma - Randa     4. 1.     - top -

An die Tour am 3. Januar habe ich nur noch sehr wenige bruchstückhafte Erinnerungen. Zunächst hat uns Wulle durch die teilweise wildromantische Bergwelt nach Osten zum Ort Galilea am Berg Galatzó gefahren. Wir parkten nahe der Straße Ma-1032 im Süden des Ortes und wanderten durch die Gassen nach Nordwesten bis zu einer Art Sport- und Spielplatz. Von dort aus gingen Renate und ich den Camí de na Rosta am Nordrand des Ortes nach Nordosten. Wir müssen uns wohl mit jemandem verabredet haben, denn an der Kreuzung am Ende des Weges haben wir eine Viertel­stunde gewartet - wohl auch, weil wir nicht wussten, wo es weitergeht. Schließlich liefen wir auf der größten Straße weiter bergab, die aber bald kleiner wurde und endete, sodaß wir umkehrten und eine Abzweigung nahmen, bis wir endlich nach 3½ km wieder am Parkplatz ankamen und insgesamt 550 Höhenmeter überwunden hatten.

Der Rückweg ging, wenn ich mich recht erinnere, erstens nach Palma und zweitens dichter an der Küste. Renate, Katrin und ich verbrachten ein Weilchen bei Kaffee und Kuchen am Hafen, bis wir mit Wulle zum Berg Randa fuhren, auf dem sich auch ein altes Kloster mit Hotelbetrieb und Restaurant befindet, wo wir eine kleine Erfrischung zu uns nahmen und den phantastischen Ausblick genossen. Sender und Radaranlagen des Flughafens Palma, die sich gleich nebenan befinden, ignorierten wir einfach.



Sonntag, 4. Januar 2015: Valdemossa - Deya - Port de Soller - Valdemossa     5. 1.     - top -

Für den 4. hatte Wulle eine große Wanderung geplant, aber mit Abkürzungsmöglichkeit für Renate, die nicht so gut zu Fuß war, zum einen wegen ihrer Knie, zum anderen, weil sie sich den kleinen Zeh so übel gestoßen hatte, daß sie tagelang nur unter Schmerzen laufen konnte.

Als erstes fuhren wir nach Deya. Vom Parkplatz aus ging es gleich auf der anderen Straßenseite steil den Berg hinauf, zunächst im bewohnten Gebiet, dann aber im Wald. Währenddessen erzählte Wulle von einer Frau, die allein losgewandert war, auf dem Berg einen Abhang hinunter gestürzt war und dort oben kein Handysignal hatte, um Hilfe zu holen. Nach einiger Zeit fand man ihr Skelett mit gut erhaltenen Wanderschuhen.

Angesichts des steilen Weges (20% im Mittel!) ging der Anstieg nicht gerade schnell, und wir waren froh, nach einiger Zeit auf eine Quelle zu stoßen, wo wir uns erfrischen und die Flasche füllen konnten. Einige hundert Meter weiter stießen wir auf ein Anwesen, wo jemand Ziegen hielt. Hier gab es sogar Sitz­gelegen­heiten für 10 Minu­ten Pause. Doch dann ging es wieder unaufhaltsam in die Höhe, bis wir nach insgesamt 2,5 km den höchsten Punkt der Tour erreicht hatten: 500 m über der Starthöhe. Von da an ging es mehr oder weniger sanft bergab durch den Wald, nur gelegentlich vorbei an Resten alter Holzkohle-Meiler oder Fundamenten längst zerfallener Hütten. Hier und da eröffnete sich eine Aussicht ins Tal oder über die Wolken zu fernen Gipfeln.

Allmählich kamen wir wieder durch bewohntes Gebiet, und fanden schließlich die Halte­stelle an der Ma-10, wo Renate mit dem Bus zum Auto zurück fahren sollte. Nur daß der Bus am Sonntag äußerst selten fuhr.

Renate zog es vor, die Zähne zusammen zu beißen, statt stundenlang auf den Bus zu warten. Sie ahnte nicht, daß der schwierigere Teil der Strecke mit steilen, steinigen und glitschigen Abschnitten noch auf uns wartete. Wir stützten uns gegenseitig, legten auch mal eine Pause ein, und mussten gelegentlich rätseln, wo die Strecke weiterging. So kamen wir der Straße vom Hafen nach Soller allmählich näher, mussten aber gefühlt endlos neben dem Torrent Major her laufen, bis wir ihn endlich überqueren konnten. Während Katrin und ich durch die Furt wateten, wählten die Weicheier den Umweg über die Brücke. Leider wussten wir nicht, ob und wann die Straßenbahn am Sonntag abends fährt, des­halb ging Wulle voraus, um in Soller ein Taxi nach Deya zu nehmen und uns abzuholen. Doch dann kam die Bahn schneller als erwartet, nahm uns mit und Wulle unterwegs auf. In Soller dann zog er los, während wir in einem Café an der Plaza auf ihn warteten. Da hatten wir 11 km in 5 Stunden erwandert.



Montag, 5. Januar 2015: Valdemossa - Camí de s'Arxiduc - Valdemossa         - top -

Am letzten Tag hatte Wulle eine große Wanderung in die nordöstlichen Berge zum Puig des Teix (1064 m) und weiter auf dem Camí des s'Arxiduc nach Westen und zum Haus geplant. Dazu gingen er, Katrin und ich durch die nördlichen Ausläufer der Stadt gen Osten und betra­ten den Camí de la Coma des Cairats (Wander­weg GR221). Auf ihm konnten wir fast den gesamten Anstieg im Wald absolvie­ren.

Danach ging es durch Gras und Heide, dann zwischen grossen Steinen, sogar etwas Klettern war angesagt, und dann standen wir vor einer riesigen Mauer, die sich rechts und links kilometerweit hinzog: "Privatbesitz! Betreten verboten!" Das Ziel Puig des Teix war damit unerreichbar - jedenfalls von dieser Seite aus.

Wir gingen also zurück und wanderten, dem Camí de s'Arxiduc folgend, auf dem Kamm der Berge nach Westen, vorbei an Abgründen, schauten in die Cova de s'ermità Guillem, erreichten den schon bekannten Coll de Son Gallard und die Pla des Pouet. Den Rest des Weges zum Haus habe ich dann zum fünften Mal passiert.

 - top -