Urlaub 2015.. ..auf dem Nahe-Radweg von der Quelle bis Laubenheim   10. 8. - 12. 8. 2015

Montag, 10. August 2015: Laubenheim - Idar-Oberstein     11. + 12. 8.  

Die Radtour begann nach der Feier der Goldenen Hochzeit von Hiltrud und Karl-Heinz Pook (auf der ich die digitalisierte Fassung des Hochzeitsfilms vorführte, den ich unter Karl-Heinz' Anleitung vor 50 Jahren gedreht hatte) in der Trollmühle zwischen Laubenheim und Münster-Sarmsheim. Durch die Kombination sparten wir uns An- und Abreise, und so einen Fluß-Radweg erledigt man ja im Vorbeigehen. Also hatten wir drei Etappen geplant, die erste gleich mit 64 km...

Am Morgen ging es vom Pookschen Haus am Sonnenring hinunter zum Bahhof, dann folgte eine Bahnfahrt durchs Nahetal nach Türkismühle (Umsteigen in Bad Kreuznach). Näher an die Quelle kam man per Bahn nicht. Vom Bahnhof wollten wir ersteinmal zur Quelle und dann wieder zurück bis Idar-Oberstein. Vermutlich war unsere erste Fehlentschei­dung, für die Strecke zur Quelle gleich den Nahe-Radweg zu nehmen. Zunächst ging es einen halben Kilometer auf der stark befahrenen L135, bevor der Radweg in die Felder und Wälder verschwand. Obwohl er sich nicht weit vom Fluß (hier eher ein Bach) entfernte, ging es schon ein wenig auf und ab. In Gonnesweiler dann verließ der Weg die Nahe und führte statt dessen zum Stausee "Bostalsee" hinauf und danach wieder zur Nahe hinunter. So sehr sehenswert war der Stausee nicht, wir hätten besser am Fluß bleiben sollen.

Auf dem Weg zurück zur Nahe kreuzten wir die L135, und Renate beschloß, sie als Abkürzung zu nehmen. Ich folgte dagegen dem Nahe-Radweg im weiten Bogen, bekam den Bach aber nicht mehr zu sehen. Immerhin war die Landschaft recht malerisch und die Steigungen erträglich. Irgendwann kam aber auch ich auf die L135 zurück, und in Selbach traf ich Renate wieder, die nicht zur Quelle mitfahren wollte. Ich musste noch einen ziemlich steilen Anstieg, eine Abfahrt und einen weiteren mäßigen Anstieg überwinden, bis ich endlich an der Nahequelle stand.

Nachdem ich mich sattgesehen hatte kehrte ich auf ziemlich dem selben Weg zu Renate zurück, und gemeinsam radelten wir auf der L135 nach Türkis­mühle zurück, wesentlich weniger anstrengend als auf dem Hinweg.

In Türkismühle überquerten wir die Bahn­linie und waren im Buchwald. Hier verlief der Radweg in der Nähe der Nahetal-Bahn und der Nahe, was ihn nicht an heftigen Steigungen und Gefällen hinderte, teil­weise über 10%. Der nächste Ort nach Türkismühle war Nohfelden, wo wir zunächst den weiteren Ver­lauf nicht fanden und einmal um die Burg irrten, bis wir im zweiten Versuch die Nahe und ihren Radweg wiederfanden. Am Ortsausgang, kurz bevor der Wald wieder begann, war es dann eine relativ geringe Steigung, bei der mir die Kette riß.

Seit der Pfingsttour 2011 habe ich gottseidank min­destens einen Nietendrücker dabei, ihn aber leider nie ausprobiert, und so gelang es erst beim zweiten Versuch, die Kette zu reparieren. Seitdem ist sie zu kurz, um vorn und hinten die großen Ritzel zu benut­zen, aber diese Kombination ist ja ohnehin schlecht.

Im weiteren Verlauf blieb die Strecke "stark ondu­liert", verschie­dentlich wur­de vor starkem Gefäl­le gewarnt, aber immer nur in Gegenrich­tung. Ir­gend­wo vor Bir­kenfeld verriet uns ein vergessen­es Schild "Nahe-Höhen­weg" den Etiketten­schwindel.

In Neubrücke verließ der Radweg die Nahe in Richtung Birkenfeld. Auf quasi heimischem Boden (Birkenfeld gehörte bis 1918 zu Oldenburg) hätten wir über­nachten sollen, aber leider hatten wir ein Hotel in Idar-Oberstein gebucht...

In Birkenfeld verließ uns leider die Beschilderung, und wir irrten ein wenig in der Stadt umher, bis wir uns an einer Gabelung für die nordöstliche Straße entschlossen, die sich am Ende als die richtige herausstellte. Da aber auch später im Wald nirgends der Nahe-Radweg erwähnt wurde, durfte Garmin die Route zum nächsten bekannten Ort berechnen (war es Elchweiler? oder Niederbrombach? oder...). Wie der nachträgliche Vergleich bewies, wählte er exakt den richtigen Weg. So quälten wir uns einige Kilometer bergauf bis zum zweithöchsten Punkt dieser Etappe. Danach war der Wald bald zuende und es ging fast zehn Kilometer lang bergab bis Kronweiler an der Nahe, unterbrochen durch viele kurze und z.T. heftige Anstiege.

Obwohl der Radweg danach der Nahe folgte, gab es immer noch lange Steigungen und Gefälle, besonders heftig hinter Hammerstein, also kurz vor Idar-Oberstein, wo es mehr als einen Kilometer mit 7% bergauf ging. Da war Renate am Ende ihrer Kräfte, und wir beschlossen, die restliche Strecke im Taxi zu fahren. Zwar wussten wir keine Telefonnummer, aber an der Straße gab es eine Kneipe. Dummerweise hatte die nicht geöffnet, aber die Besitzer waren in der Nachbarschaft und bemerkten unsere Bemühungen, sie aus dem Haus zu klingeln. Mit ihrer Hilfe gelang es schließlich, wenigstens ein Taxi zu organisieren, das Renate widerwillig samt Rad und allen Packtaschen einlud und zum Hotel chauffierte. Ich folgte auf zwangsläufig (wegen Baustellen und Geographie) verschlungenen Pfaden per Rad in den Ortsteil Idar.

Für die 64 km lange Strecke hatten wir 6h30m gebraucht und dabei laut GPS 1118 m Anstieg und 1185 m Abstieg geschafft. Mit Mühe (wegen der Ferienzeit) fanden wir noch einen geöffneten Italiener fürs Abendessen und fielen danach erschöpft ins Bett.

11. + 12. 8.
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